Lieber noch warten? Diese Kosten erwarten Sie beim Hauskauf.

Diese Kosten erwarten Sie beim Hauskauf

Bei einem Hauskauf fallen nicht nur die Kosten für das Haus selbst an. Neben dem Kaufspreis summieren sich auch die Provision für den Immobilienmakler, Notar- und Grundbuchkosten, Finanzierungskosten, Steuern und Rücklagen als zum Teil unvermeidbare Kosten schnell auf mindestens 10-15% des Kaufpreises. Deshalb ist es wichtig zu wissen, womit man rechnen muss.

 

Um Ihnen einen ersten Überblick zu verschaffen und böse Überraschungen für Sie zu vermeiden, beschreiben wir im Folgenden die wichtigsten Positionen.

 

Haben Sie konkreten Fragen zu einem Immobilienerwerb? Dann kontaktieren Sie uns einfach. Wir beraten Sie gerne kostenlos und unverbindlich zum Thema Immobilienkauf. Hier finden Sie außerdem weitere Informationen auf unserer Website.




Maklerprovision

In den vielen Fällen wird der Immobilienverkauf mit Hilfe eines Immobilienmaklers abgewickelt. Die Bezahlung des Maklers erfolgt meistens auf Provisionsbasis. Die Provision beträgt hierbei in der Regel 5,95 - 7,14 % des Kaufpreises (einschließlich 19 % gesetzlicher Umsatzsteuer). Zahlreiche Makler weichen von den üblichen Sätzen jedoch insbesondere dann ab, wenn der Kaufpreis besonders hoch ist. Mit steigender Höhe sinkt dann oft die prozentuale Provision.

 

Während das sogenannte "Bestellerprinzip" auf den Verkauf beziehungsweise Kauf von Immobilien keine direkten Auswirkungen hat, greift seit 23.12.2020 das "Gesetz über die Verteilung der Maklerkosten bei der Vermittlung von Kaufverträgen. Dies führt dazu, dass üblicher Weise Käufer und Verkäufer jeweils die Hälfte der Provision tragen, der Käufer also nicht mehr alleine zur Kasse gebeten wird.

Notar und Grundbuch

Der Kaufvertrag zu einem Immobiliengeschäft ist erst dann rechtskräftig, wenn der Vertrag auch notariell beurkundet ist. Weiterhin muss der Käufer / die Käuferin in das entsprechende Grundbuch (Hier erfahren Sie alles wissenswerte zum Grundbuch) des Grundstückes eingetragen werden. Die Kosten für die Beurkundung bestimmen sich dabei nach dem Gerichts- und Notarkostengesetz (GnotKG). Sie orientieren sich an der Höhe des Kaufpreises der Immobilie. In der Regel kann man sagen, die Kosten betragen etwa 1 - 2 % des Kaufpreises. Sie setzen sich dabei aus zahlreichen Einzelpositionen zusammen (beispielhafte Aufzählung):

 


Notarkosten Grundbuchkosten
- Beurkundung Grundstückskaufvertrag - Eintragung Auflassungsvormerkung
- Grundschuldbestellung - Eintragung Grundschuld
- Betreuungsgebühr Kaufvertrag - Eintragung des Eigentümers
- Betreuungsgebühr Grundschuld  
- Vollzugstätigkeiten Mehrwertsteuer
- ggf. Notaranderkonto (inzwischen eher die Ausnahme) - nur auf Notargebühren

Mit den vorbezeichneten Kostenpositionen ist bei einem Immobilienkaufpreis (Protokollierungsbetrag) i.H.v. 500.000 Euro, bei einer einzutragenden Grundschuld i.H.v. 350.000 Euro mit Notar- und Grundbuchkosten von etwa 6.800 Euro auszugehen.

 

Bei einem Kaufpreis i.H.v. 250.000 Euro mit 200.000 Euro eingetragener Grundschuld beliefen die Kosten sich etwa auf 4.500 Euro.

 

 Wertermittlung

Um vor dem tatsächlichen Kauf zu prüfen, ob die Immobilie auch wirklich zu einem realistischen Preis angeboten wird, greifen viele potentielle Käufer zu einer professionellen Wertermittlung der Immobilie. Die Kosten hierfür variieren dabei. Während einfache Stellungnahmen und ähnlich verkürzte Immobilienbewertungen in der Regel mit einigen hundert Euro zu buche schlagen, sollte man für ein Gutachten in jedem Fall vierstellig planen. Die Erstellung eines vollständigen Gutachtens ist jedoch häufig nicht erforderlich.

Die gutachterliche Feststellung von Bauschäden, Schimmelbefall o.ä. ist hier nicht zwingend berücksichtig. Je nach Art und Umfang der vermuteten Schäden können hierfür weitere Kosten entstehen. Kosten für Schadensgutachten und umfangreiche Sanierungsplanungen sind allerdings nicht die Regel und eher bei alten und baufälligen Objekten zu erwarten.




Finanzierungskosten

Allgemeingültig ist es hier schwer Zahlen zu nennen. Es ist aber Tatsache, dass Immobilien in den meisten Fällen über Darlehen finanziert werden. Die Nebenkosten der Finanzierung sollten hier immer bis ins Detail geklärt und berücksichtigt werden. Mögliche Beispiele für diese Nebenkosten sind Zinszahlungen, Zinsaufschläge oder auch Kontoführungs- und Bearbeitungsgebühren.

Entsprechend der Preisangabenverordnung sind die Banken verpflichtet, Ihnen alle Kosten aufzuzeigen. Lassen Sie sich am besten genau vorrechnen, wie hoch die Nebenkosten Ihrer Finanzierung sein werden.

Grunderwerbssteuer

Der Staat verdient mit, beim Immobilienkauf. Auch und vor allem die Grunderwerbssteuer sollte daher beim Kauf einer Immobilie unbedingt berücksichtigt werden. Je nach Bundesland beträgt die Steuer zwischen 3,5 und 6,5 Prozent. Eine Grundbucheintragung ohne Zahlung dieser Steuer, die zu einer Ausstellung der Unbedenklichkeitsbescheinigung durch das Finanzamt führt, ist nicht möglich. Eine Übersicht über die in verschiedenen Bundesländern zu zahlende Grunderwerbssteuer finden Sie in unserer FAQ.

 

Rücklagen und Umbau

Es ist empfehlenswert, notwendige Rücklagen schon bei der anfänglichen Planung hinreichend zu berücksichtigen. Nicht nur größere Kapitalanlagen erfordern eine gewisse Zahlungskraft für Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen. Auch wenn man ein kleines Einfamilienhaus erwirbt, sollte man im Hinterkopf behalten, dass Reparaturen immer ein Thema sein können und werden.

Umbaumaßnahmen, ob schon unmittelbar nach dem Kauf oder erst später, stellen häufig ebenfalls erhebliche Kostenpositionen dar, die in die Finanzplanung mit einfließen sollten. Neben kostspieligen Einbauküchen oder Kamininstallationen können immerhin auch Veränderungen im Trockenbau oder der Anbau von zusätzlichen Zimmern, einem Wintergarten oder einer Garage ein Thema werden. Wie hoch das finanzielle Polster für solche Arbeiten angesetzt werden sollte, ist pauschal nicht zu sagen. Außer Acht lassen sollte man es jedoch möglichst nicht.



Fazit und Zusammenfassung

Eine die Investition absichernde Immobilienbewertung, Maklerkosten, Notar- und Grundbuchkosten, Steuern und Finanzierungsgebühren sorgen für beachtenswerte Nebenkosten beim Hauskauf. In der Regel sollte man insgesamt 10 - 15 Prozent des Kaufpreises als Nebenkosten auf dem Schirm haben. Ganz ähnlich verhält sich auch beim Erwerb einer Eigentumswohnung. Nimmt man die Rücklagenbildung und / oder mögliche Umbau- und Sanierungskosten dazu, können die Kosten, die neben dem Kaufpreis zu kalkulieren sind, schnell noch höher werden. Die Planung sollte aufgrund der Höhe der Gesamtkosten lieber einmal zu viel als einmal zu wenig überprüft und großzügig angesetzt werden. 

 

Um die Chancen auf eine Finanzierung zu erhöhen ist es immer empfehlenswert, die kalkulierten Nebenkosten schlüssig zu evaluieren und bestenfalls aus Eigenkapital abzudecken. Die Mitfinanzierung von Kaufnebenkosten, man spricht dann von der sogenannten Vollfinanzierung, verringern die Chancen auf einen günstigen Kreditabschluss oftmals beträchtlich.